Autor: Svea Lundberg
Verlag: Traumtänzer Verlag
Seitenzahl: 210 Seiten
Beschreibung: Als bei einem Unfall Valentins Hand zertrümmert wird, schein seine Pianisten-Karriere vorbei - und mit ihr sein Leben. Um wieder Fuß zu fassen in der Welt, beschießt Valentin, auf dem Pferdehof seiner Tante Erholungsurlaub zu machen. Dort lernt er den gehörlosen Florian kennen, der so gar kein Problem mit seinem Handicap zu haben scheint.
Meine Meinung:
An sich fand ich das Buch ganz schön.
Mir gefällt eben einfach das Thema sehr gut, ihr wisst ja, dass ich
es mag, wenn ein Charakter so ein bisschen ein Handicap hat – hier
haben ja sogar beide ein Handicap. Für mich bringt das immer ein
bisschen Tiefgang und etwas Abwechslung in die sonst so eintönig
Welt des Gay Romance Genres.
Hier muss man auch sagen, dass es
wirklich gut umgesetzt wurde. Man erkennt richtig, wie Tino unter
seiner kaputten Hand leidet, wie es ihn anfangs quält, dass er kein
Klavier mehr spielen kann und wie er auch versucht, z.B. seine Hand
zu verstecken, weil er es einfach nicht ertragen kann, sie zu sehen.
Also so Kleinigkeiten, die einfach zeigen, wie schwer es für ihn
ist.
Und im Gegensatz dazu dann Flo, der mit
seiner Gehörlosigkeit super klar kommt und Tino nach und nach
beweist, dass man auch mit einer Einschränkung glücklich sein kann.
Es wird auch wirklich schön
dargestellt, wie Flos Einstellung nach und nach die von Tino ändert
und somit zu Tinos psychischer Genesung beiträgt.
Was ich klasse fand, war, dass man gut
sehen konnte, wie das Leben so für Flo mit seiner Gehörlosigkeit
ist. Ich denke, auf das Thema wird super eingegangen. Und ich mochte
z.B. sehr, dass Tino versucht hat, sich in Flos Welt
hineinzuversetzen.
Man erkennt auch gut die Anziehung
zwischen den beiden Jungs und ich mag, dass sie ein bisschen
brauchen, ehe es ein Happy End für sie gibt. Es gibt halt schon ein
bisschen ein Auf und Ab, ehe sie sich annähern und das mag ich ganz
gerne. So ein bisschen Drama muss schon sein, oder?
Der Stil gefällt mir eigentlich auch
ganz gut, auch wenn ich finde, dass an der einen oder anderen Stelle
schon noch Luft nach oben ist. Damit kommen wir eigentlich auch schön
zu meinen Kritikpunkten:
Ich fand, dass das Buch sich an mancher
Stelle ein wenig zu sehr in die Länge gezogen hat. Es wird z.B. sehr
viel auf Flos Umgang mit Pferden und Pferden allgemein eingegangen
und irgendwie hat man das Gefühl, dass hier genau das passiert, was
oft in diesem Genre kritisiert wird, nämlich, dass man irgendwie das
Gefühl hat, in einem Mädchenroman gelandet zu sein. Einfach so
typisch: Süße Jungs, die halt passenderweise noch miteinander
rummachen, und Pferde. Dazu kommt halt noch, dass Tino ein bisschen
zu oft von Florian schwärmt und sich echt wie so ein verknalltes
Mädchen benimmt.
Ich will es nicht total schlecht reden,
auch wenn es vielleicht harte Worte sind. Der Stil hat mir durchaus
gut gefallen, er ist flüssig und man kann sich in die Geschichte gut
reindenken und mitfiebern… er ist halt noch ein bisschen zu
ausgeschmückt und ein bisschen zu schnulzig. Aber auch wenn ich das
jetzt kritisiere, ist das echt nur eine Kleinigkeit und ich glaube
auch, dass die positiven Aspekte an dem Buch wirklich hervorgehoben
gehören und überwiegen und einfach das Buch auch lesenswert machen.
Ach und ich sag das viel zu selten,
aber hier muss ich es echt mal anmerken: Der Titel ist einfach
wunderschön und passend.
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